Veröffentlicht am 30.03.2025 / 05:00
Wie schaffe ich es den Autopiloten mal auszustellen?
Den Autopiloten auszuschalten bedeutet, bewusster zu handeln, anstatt automatisch auf äußere Reize oder innere Impulse zu reagieren. Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) bietet verschiedene Methoden, um mehr Präsenz und Selbstbestimmung in dein Leben zu bringen. Hier sind einige wirkungsvolle Ansätze:
1. Achtsamkeit im Alltag integrieren
Oft sind wir in Gedanken über die Vergangenheit oder Zukunft gefangen, ohne wirklich im Hier und Jetzt zu sein. Nimm dir bewusst Momente, um dich mit deiner Umgebung oder deinem Körper zu verbinden. Das kann so einfach sein wie ein achtsamer Atemzug, das Spüren des Bodens unter deinen Füßen oder das bewusste Wahrnehmen deiner Sinneseindrücke beim Essen oder Gehen.
2. Defusionstechniken nutzen
Gedanken neigen dazu, uns automatisch zu lenken. Eine Möglichkeit, aus dem Autopiloten auszusteigen, ist, deine Gedanken mit Abstand zu betrachten, anstatt ihnen sofort zu folgen. Probiere es aus, indem du einen belastenden Gedanken laut aussprichst, ihn aufschreibst oder ihn bewusst in einer lustigen Stimme sagst. So kannst du erkennen: „Das ist nur ein Gedanke, nicht die Realität.“
3. Akzeptanz üben
Wenn unangenehme Emotionen auftauchen, neigen wir oft dazu, sie zu vermeiden oder gegen sie anzukämpfen – ein typischer Autopilot-Mechanismus. Stattdessen kannst du lernen, diese Emotionen wahrzunehmen, ohne von ihnen gesteuert zu werden. Begrüße sie innerlich wie einen vorübergehenden Gast: „Ah, da ist gerade Unsicherheit. Sie darf da sein.“
4. **Bewusst nach Werten handeln**
Frage dich regelmäßig: Handle ich gerade aus Gewohnheit oder aus Überzeugung? Welche Entscheidung bringt mich näher an das Leben, das ich führen möchte? Wenn du dich von deinen Werten statt von alten Mustern leiten lässt, wirst du merken, dass du bewusster und authentischer agierst.
5. Stop-Momente einbauen
Setze dir im Alltag kleine Erinnerungen, um kurz innezuhalten. Das kann eine Uhrzeit sein, ein Post-it mit dem Wort „Pause“ oder eine bewusste tiefe Atemsequenz vor einer wichtigen Handlung. Diese kleinen Unterbrechungen helfen dir, aus dem Autopiloten auszusteigen und bewusster zu wählen, wie du reagieren möchtest.